Über dieses Buch
Modellbildung und Simulation im medizinischen Bereich werden durch die außerordentliche Komplexität vieler Vorgänge einerseits und durch die Schwierigkeit der Messdatengewinnung andererseits sehr erschwert. Oftmals werden daher vereinfachte Ersatzmodelle herangezogen. um globale Zusammenhänge nachzubilden, oder es können im Falle von detaillierten Modellen nur lokale Untersuchungen durchgeführt werden.
In dieser Arbeit wird ein Modell der Hydrodynamik des arteriellen Blutflusses im menschlichen Gefäßsystem vorgestellt, das trotz einer mikroskopischen Beschreibung der Vorgänge auch makroskopische Untersuchungen erlaubt. Die physikalischen Vorgänge im Arteriensystem werden durch Pulskurven, Fließgeschwindigkeiten und Querschnittsänderungen der Gefäße auf lokaler Ebene beschrieben. Diese lokale Beschreibung wird vernetzt, um schließlich ein Modell zu erhalten, das die Simulation komplexer Gefäßsysteme im Bezug auf Wellenausbreitung und Wellenreflexion ermöglicht, die ja eine wesentliche Rolle in der Ausformung des arteriellen Druckverlaufes spielen. Somit können mit diesem Modell die Auswirkungen verschiedener Herzkreislauferkrankungen und entsprechender Therapiemaßnahmen untersucht werden.
Über den Autor
Dr. Christian Almeder studierte Technische Mathematik an der Technischen Universität Wien. Von 1996 bis 1999 arbeitete er an der TU Wien in enger Kooperation mit dem Austrian Research Centers Seibersdorf im Bereich Modellbildung und Simulation in der Medizin. Die Ergebnisse der mehrjährigen Forschungstätigkeit zum Thema Modellierung des Blutflusses im Gefäßsystem bildeten die Grundlage seiner Dissertation. Derzeit arbeitet er als Forschungsassistent an der Technischen Universität Wien an Kontrollmodellen der Drogenproblematik und Epidemiologie.